Wissen teilen und sich gegen Armut engagieren: Projekt „Zettelwirtschaft“ auf der Suche nach Freiwilligen

Begleiter*innen im Projekt „Alle Papiere? Durchblick in der Zettelwirtschaft“ sind geschulte freiwillige Mitarbeiter*innen, die im Raum Wiener Neustadt aktiv sind. Sie unterstützen beim Ausfüllen von Formularen, geben Orientierung bei Fragen zu sozialen Themen, Gesundheit und Zusammenleben. Ab Mitte April startet der neue Schulungsdurchgang.

Frau M. bezieht Mindestpension und pflegt ihren Mann Zuhause. Seit einigen Monaten hat das Paar Schwierigkeiten die Energie- und Mietkosten zu zahlen und wendet sich an die Caritas Sozialberatungsstelle Wiener Neustadt. Die Sozialarbeiterin klärt mit Frau M. ab, welche finanziellen Ansprüche sie haben und welche Unterstützungen es sonst noch gibt. Doch das Ausfüllen der Formulare ist für Frau M. überfordernd. Manche Anträge sind mehrere Seiten lang und es müssen zusätzliche Dokumente mitgeschickt werden. Andere Anträge können überhaupt nur online gestellt werden und es müssen Dokumente hochgeladen werden. 

Genau für diese Aufgaben ist die Caritas derzeit auf der Suche nach freiwillige Mitarbeiter*innen für das Projekt „Alle Papiere? Durchblick in der Zettelwirtschaft“. Projektleiterin Barbara Eibelhuber: „Wir suchen engagierte Menschen im Raum Wiener Neustadt, die armutsbetroffenen Menschen beim Ausfüllen von Anträgen helfen, zu Behörden oder Ämtern begleiten und sehr einfach und alltagsnahe wichtige Informationen zu verschiedenen Fragen weitergeben.“ 

Bevor die freiwilligen Begleiter*innen aktiv werden, gibt es beginnend mit Mitte April eine Schulung mit fünf Terminen, wo grundlegendes Wissen und Methoden vermittelt werden. Die Einsatzorte der Begleiter*innen können flexibel sein: ob Begleitungen zu Ämtern/Behörden oder ein Treffen vor Ort in der Pfarre Neukloster, wo auch das Offene Wohnzimmer stattfindet. Die Begleiter*innen werden laufend vom Projektteam unterstützt – durch Beratung, Austauschformate und andere Gruppenaktivitäten. 

Christoph, einer der Freiwilligen, der seit dem Projektstart im Sommer 2023 dabei ist, meint: „Es ist erschreckend welche bürokratischen Hürden hilfesuchenden Menschen oft in den Weg gelegt werden. Das kann zu prekären Situationen führen. Die ‚Zettelwirtschaft‘ nimmt genau dieses Problem in Angriff – und das mit Erfolg.“

Sind auch Sie interessiert? Wir freuen uns über weitere engagierte Personen, die sich bei diesem Projekt konkret für andere einsetzen wollen. Nähere Informationen finden Sie hier

Kontakt: Barbara Eibelhuber zettelwirtschaft@caritas-wien.at oder 0676/31 25 733

© Amélie Chapalain